Ulrich Peinhardt

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Petition der BI Hochstraße

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Heute erreichte mich die Petition der BI-Hochstraße zum Thema Verkehrsplanung in Halle.

Hier meine Standpunkte zu den geforderten Beschlüssen aus der Petition:

(1) Die Verkehrsverbindungen zwischen Neustadt und Altstadt sollen mittelfristig erweitert werden. Dadurch würden Alternativen zu den beiden bisherigen Saale-Übergangen entstehen. Es müssten also mindestens eine neue innerstädtische Brücke gebaut  und dafür entsprechende Trassen freigehalten werden.

Ich denke, die  Ausgangslage ist klar: Zu Stoßzeiten, wie bei Arbeitsbegin und beim Feierabendverkehr, stellt besonders die Giebichenstein-Brücke inkl. der angrenzenden Straßen ein Nadelöhr dar. Auch die Saalequerung Magistrale-Hochstraße ist zu diesen Zeiten nur im Stop&Go-Tempo befahrbar. Dieser Zustand ist nicht optimial und fordert uns zum Handeln auf.

Wie in der Petition gefordert, wird für eine weitere Saalebrücke nicht nur der Platz für das eigentliche Brückenbauwerk benötigt, sondern auch der Platz, um die Verkehrsströme zur Brücke zu führen (Trasse). Und genau das sind die zwei Probleme.

  • Während auf der westlichen Seite ausreichend Platz für eine solche Trassenführung besteht (B80), ist das östliche Ufer komplett bebaut. Um hier den Anschluss an das Verkehrsnetz herzustellen, müssten mehrere Gebäude, die nicht im Besitz der Stadt sind, abgerissen werden.
  • Die gesamte Fläche der Saale-Aue ist Naturschutzgebiet, was den Neubau einer Brücke unheimlich erschwert.

Unter der Maßgabe, dass für beide Probleme eine verträgliche Lösung gefunden wird und der Bedarf an einer 3. Saalebrücke weiter besteht, werde ich mich im Stadtrat für dieses Projekt stark machen.

(2) Diese neue Brücke sollte dann auch ersatzweise Verkehr von den bestehenden Übergängen (Magistrale, Giebichensteiner Brücke) aufnehmen können, falls dort größere Straßensperrungen (z.B. wegen Baumaßnahmen, Unfällen oder Hochwasser) nötig sind.

Selbstredend.

(3) Kurzfristig müsste als Einstieg in eine bessere Verknüpfung Neustadt-Altstadt die Mansfelder Straße für den PKW-Verkehr nutzbar gemacht werden.

Diesen Punk sehe ich kritisch, da die Mansfelder Brücke direkt in die Altstadt einmündet. Hier wäre eine Untersuchung interessant, ob der Quell-/Zielverkehr aus der Altstadt kommt oder doch aus Richtung Riebeckplatz. Nur wenn der Verkehr die Altstadt als Ziel, hat sehe ich überhaupt Diskussionsbedarf, ansonsten würden wir zwar einen weiteren Übergang schaffen, aber spätestens bei der Einbindung auf die Magistrale bzw. Merseburger Straße und Böllberger Weg muss man wieder auf die bestehenden (überfüllten) Trassen auffahren.

(4) Langfristig wären die Brückenbauwerke zwischen Glauchaer Platz und Waisenhaus-Apotheke (Hochstraße) so zurück zu bauen, dass sie nicht länger als unbedingt nötig einen Störfaktor im Innenstadtbereich darstellen.

Die Hochstraße am Franckeplatz ist eine massive Störung im Stadtbild. Wenn eines Tages der Bedarf nicht mehr da ist, oder eine Alternative möglich ist (finanzielle und bauliche Vorraussetzungen sind erfüllt), werde ich sofort einen Antrag für den Abriss in den Stadtrat einbringen.

(5) Der LKW-Durchgangsverkehr durch Halle sollte  unterbunden und um die Stadt herum geleitet werden (u.a. Nutzung A 143). Lediglich innerörtlicher Lieferverkehr dürfte weiterhin zugelassen werden.

Der Lückenschluss der A143 ist für mich eines der wichtigsten Projekte für die Verkehrsplanung in Halle. Zum einen wird er eine Entlastung der städtischen Straßen bringen,und  zum anderen Halle für Wirtschaftsansiedlungen attraktiver machen. Ein Verbot des LKW-Durchgangsverkehrs ist meiner Meinung nach rechtlich nicht durchsetzbar, da die B6, B80 und B100 Bundesstraßen sind, und wie der Name schon sagt, dem Bund „gehören“. Außerdem ist der größte Teil des LKW-Verkehrs in Halle nicht Transit- sondern Quell-Ziel-Verkehr (Belieferung).

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